Zum ersten Mal werden 2016 in Mitteldeutschland in repräsentativer Zahl und außergewöhnlicher Qualität Werke der französischen Postimpressionisten vorgestellt, Werke von Vincent van Gogh und Paul Cézanne über Arbeiten von Pierre Bonnard, Félix Vallotton und Édouard Vuillard bis hin zu Albert Marquet und Henri Matisse.
Damit sind jene französischen Künstler mit außergewöhnlichen Arbeiten zu erleben, die der Generation der jungen deutschen Expressionisten Inspiration und Ermutigung gleichermaßen waren. So prägten das Erlebnis der dynamischen Malweise van Goghs oder der faszinierenden Bildsprache Félix Vallottons ebenso wie der Befreiung der Farbe in den Gemälden Henri Matisses die jungen deutschen Brücke-Expressionisten grundlegend während ihrer frühen Jahre in Mitteldeutschland. Dank der einmaligen Sammlung Hermann Gerlinger sind diese Künstler dauerhaft mit repräsentativen Werken im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) präsent.
In einem eng aufeinander abgestimmten Zusammenspiel von Sonderausstellung und Sammlungspräsentation bringt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) von März bis September 2016 Frankreich nach Mitteldeutschland und präsentiert Kunst der Moderne auf höchstem Niveau.
„Magie des Augenblicks“ präsentiert 2016 exklusiv in den neuen Bundesländern die herausragende Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler. Zwischen 1906 und 1936 trug das Ehepaar aus Winterthur bei Zürich eine einmalige Kollektion zeitgenössischer französischer Kunst zusammen. Mit vielen der Künstler war das Sammlerpaar befreundet und stand mit ihnen in regem Austausch, was die besondere Qualität ihrer Sammlung begründet. In ihrer Konzentration auf die großen Überwinder des Impressionismus, wie Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Odilon Redon, wichtige Vertreter des Postimpressionismus, wie Pierre Bonnard und Félix Vallotton, und Mitglieder der Fauves, wie Henri Matisse und Albert Marquet, ist diese Sammlung einzigartig. Ihren Kern bilden jedoch die Mitglieder der Künstlergruppe der Nabis, wie Pierre Bonnard, Maurice Denis, Édouard Vuillard und Félix Vallotton.
Selten waren in der Vergangenheit Werke aus der Villa Flora in Winterthur bei Zürich außerhalb der Schweiz ausgestellt. 2016 ist die einmalige Kollektion mit mehr als 150 Werken (Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Bronzegüssen) von 14 Künstlern exklusiv in den neuen Bundesländern zu sehen. Die Präsentation selbst und das Begleitbuch zur Ausstellung heben besonders die Arbeiten auf Papier von Bonnard, Vallotton, Vuillard, Kerr-Xavier Roussel, Henri de Toulouse-Lautrec und Aristide Maillol aus deren Schaffenszeit im Kreis der Nabis hervor. Gleichzeitig würdigt der Katalog das Mitwirken dieser Künstler an der Revue blanche – jener tonangebenden Zeitschrift im Paris der Jahrhundertwende – und publiziert viele ihrer einzigartigen Werke erstmals.